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online seit 09.09.2024

Wenn Sie sich auf Kleinanzeigenplattformen etwas dazuverdienen wollen…

Beim Frühjahrsputz durchsucht Daniel seinen Schrank nach Kleidung, die er schon lange nicht mehr trägt. Er findet ein Sakko, das ganz schön teuer war, ihm aber gar nicht mehr passt. Es wäre viel zu schade, es einfach zu entsorgen, also entscheidet er sich dazu, sich ein neues Profil auf der Kleinanzeigenplattform Vinted anzulegen und ein Inserat zu schalten. Binnen kürzester Zeit interessiert sich jemand für das Sakko. Das Problem? Es handelt sich beim Interessenten um Kriminelle, die gezielt neue Nutzer:innen ins Visier nehmen. Statt Daniel für sein Sakko zu bezahlen, führen sie ihn hinters Licht und stehlen ihm Daten und Geld!

Das steckt dahinter!

Kleinanzeigenplattformen wie Willhaben, Vinted, Ebay, Shpock und Co. haben es längst in unseren Alltag geschafft. Kein Wunder – bieten sie doch eine einfache Möglichkeit, wahre Schnäppchen zu ergattern oder gebrauchte Gegenstände zu Geld zu machen. Doch Vorsicht: Hier mischen sich Kriminelle unter die Nutzer:innen, die es, wie im Fall von Daniel, auf Ihr Geld abgesehen haben und Sie dazu verleiten wollen, mobile TAN-Codes zu übermitteln oder angebliche Testzahlungen freizugeben.

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Kriminelle nehmen auf Kleinanzeigenplattformen gezielt neue Nutzer:innen ins Visier! Das liegt daran, dass diese Personen die Abläufe und gängigen Prozesse häufig noch nicht kennen. Wenn Sie sich also bei Willhaben, Vinted, Ebay und Co neu anmelden, dann seien Sie besonders vorsichtig und informieren Sie sich über die Kundenservicestellen und FAQ-Seiten vorab über die korrekten Abläufe und Zahlungsvorgänge!

So gehen die Kriminellen vor!

Die Kriminellen durchsuchen Kleinanzeigenplattformen nach neuen Nutzer:innen und neuen Inseraten. Haben Sie erstmals etwas inseriert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch Sie kontaktiert werden. Die Kriminellen teilen Ihnen mit, an Ihrem Angebot interessiert zu sein und bitten Sie um Ihre Telefonnummer oder Mail-Adresse. Die Kriminellen stimmen einem Kauf zu und kündigen an, dass Sie in Kürze Nachrichten der Kleinanzeigenplattform zur Zahlung erhalten werden.

Vorsicht: Die Kriminellen nützen nun Ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, um Ihnen gefälschte Nachrichten im Namen der Kleinanzeigenplattform zukommen zu lassen und Sie auf nachgebaute Webseiten zu locken. Dort erhalten Sie Anweisungen dazu, wie Sie Ihr Geld erhalten sollen. Tatsächlich führt man Sie aber hinters Licht und Sie geben Zahlungen an die Kriminellen frei. Geben Sie daher niemals mobile TAN-Codes weiter oder Zahlungen in Ihren Banking-Apps frei, um angeblich Ihr Zahlungskonto zu bestätigen!

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Eigene Zahlungsdienste der Kleinanzeigenplattformen: Einige Kleinanzeigenplattformen bieten Möglichkeiten zur Zahlungsabwicklung. Willhaben bietet hier beispielsweise das Service PayLivery an, welches Sie sowohl als Käufer:in als auch Verkäufer:in vor Schäden schützen kann. Damit das funktioniert, müssen Sie sich vorab aber genau über die Abläufe informieren. Nur so erkennen Sie, wenn Kriminelle Sie durch nachgebaute Zahlungsvorgänge um Ihr Geld bringen wollen!

Wenn Sie folgende Punkte beachten, ergeht es Ihnen nicht wie Daniel!

  • Wenn möglich, wickeln Sie Zahlung und Übergabe bei einem persönlichen Treffen von Angesicht zu Angesicht ab!
  • Kommunizieren Sie über die Chatfunktionen der Kleinanzeigenplattformen! Die Kriminellen versuchen, Ihnen Telefonnummern und E-Mail-Adressen zu entlocken, um Ihnen dort betrügerische Links zu schicken. Einige Plattformen verwenden Filter, die solche Links zu Ihrem Schutz herausfiltern würden.
  • Wenn man eine Bestätigung Ihres Kontos verlangt, nehmen Sie Abstand! Natürlich müssen Sie Ihr Konto angeben, um eine Zahlung empfangen zu können. Fordert man die Übermittlung von TAN-Codes oder die Freigabe von Testzahlungen, handelt es sich immer um Betrug!
  • Informieren Sie sich vorab über die Prozesse zur Zahlungsabwicklung! Haben Sie bereits Geld an die Kriminellen bezahlt, ist eine Rückholung zumeist unmöglich.
  • Prüfen Sie vor einer Bekanntgabe von Zahlungsdaten nochmals, ob Sie sich auf der korrekten Webadresse befinden. In diesem Beispiel wurden Opfer dazu aufgefordert, Zahlungen auf „willhaben-at.offer35.bid“ freizugeben, statt auf „willhaben.at“.
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Die Kriminellen sind kreativ! So wurden beispielsweise bereits Opfer auf Vinted zum Scannen von QR-Codes aufgefordert, die auf betrügerische Bezahlseiten führten, oder es wurden automatisiert SMS zu Zahlungen an neue Inserent:innen auf Willhaben ausgeschickt, wenn diese ihre Telefonnummern im Inserat veröffentlicht hatten.

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