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online seit 09.08.2024

Fake-Videos: Van der Bellen & Assinger werben nicht für Investmentplattformen

Derzeit erleben wir erneut eine Welle von Deepfake-Videos, in denen österreichische Prominente auf Facebook und Instagram für Investmentplattformen werben. Lassen Sie sich nicht täuschen: Weder Bundespräsident Alexander van der Bellen noch TV-Moderator Armin Assinger sind plötzlich Finanzexperten, die eine Investmentplattform entwickelt haben. Die Plattformen sind betrügerisch und die Videos wurden von Kriminellen erstellt.

Bereits Anfang des Jahres berichteten wir über Deepfake-Videos mit prominenten Gesichtern berichtet, die in die Investmentfalle locken. Damals wurden unter anderem Alexander van der Bellen, Armin Assinger und Mirjam Weichselbraun als Werbeträger für betrügerische Inhalte missbraucht.

Nach einer längeren Pause ist es nun wieder soweit: Kriminelle setzen wieder auf Deepfakes mit Promis, um betrügerische Investmentplattformen zu bewerben. Die Gesichter sind dieselben, die Qualität der Videos ist jedoch besser. Gefunden wurden Videos von Alexander van der Bellen und Armin Assinger. Es ist davon auszugehen, dass noch weitere Prominente als Werbeträger für die Kriminellen herhalten müssen.

Im Folgenden zeigen wir drei Beispiele der betrügerischen Videos.

Alexander van der Bellen zu Gast bei Armin Wolf

Im ZIB 1 Interview erklärt Alexander van der Bellen dem Moderator Armin Wolf, wie alle Einwohner:innen Österreichs ohne Anstrengung mehr als 25.000 Euro im Monat verdienen können. Dazu braucht es nur einen Internetanschluss, ein Telefon und eine einmalige Investition von 250 Euro.

Alexander van der Bellen präsentiert neue Investitionsplattform

In diesem Video verkündet Alexander Van der Bellen den offiziellen Start der Investitionsplattform der Erste Group Bank. Die Plattform wurde gemeinsam mit dem Parlament entwickelt. Der Verdienst ist mit bis zu 5.000 Euro pro Monat allerdings deutlich geringer.

Armin Assinger will Bürger:innen reich machen

Besonders perfide ist das Video von Armin Assinger. Auch er wirbt für eine Investmentplattform. Die Kriminellen verwenden zusätzlich folgende Tricks: Angeblich ist der kostenlose Zugang nur für 3 Tage geöffnet, danach wird der Zugang kostenpflichtig. Die zeitliche Begrenzung soll Druck aufbauen und zum schnellen Handeln motivieren.

Außerdem wird darauf hingewiesen, dass es sich nicht um Betrug handelt. Denn: „Überlegen Sie, warum sollte ich das überhaupt tun? Glauben Sie mir, mein Ruf ist mir sehr wichtig. Das Wichtigste für mich ist, Ihr Vertrauen zu gewinnen". Worte, die Assinger in den Mund gelegt werden und die diese Art von Betrug auf den Punkt bringen: Prominente werden von Kriminellen benutzt, um seriös zu wirken und das Vertrauen der Opfer zu gewinnen.

Sie haben auf die Anzeige geklickt?

Wenn Sie auf die Anzeige klicken, landen Sie auf einer betrügerischen Investmentplattform. Melden Sie sich auf keinen Fall auf dieser Plattform an. Denn kurz nach der Anmeldung erhalten Sie zahlreiche Anrufe, in denen Sie überredet werden, Geld einzuzahlen. Nachdem Sie die ersten 250 Euro überwiesen haben, werden Ihnen Gewinne vorgegaukelt. Ziel ist es, Sie zu immer höheren Einzahlungen zu motivieren.

Erst wenn Sie sich Ihre Gewinne auszahlen lassen, stellen Sie fest, dass es gar keine Gewinne gibt: Denn ab diesem Zeitpunkt sind Ihre angeblichen persönlichen Berater:innen nicht mehr erreichbar, Ihr Konto wird einfach geschlossen oder Sie werden aufgefordert, Steuern oder Gebühren zu zahlen. So kann sich diese Betrugsmasche über einen längeren Zeitraum hinziehen und zu enormen finanziellen Verlusten führen.

So erkennen Sie betrügerische Investmentplattformen

  • Hinterfragen Sie Versprechen und Aussagen: Betrügerische Plattformen locken mit unrealistischen Angeboten und Aussagen. Hinterfragen Sie diese: Macht es Sinn, dass das österreichische Parlament eine Investmentplattform entwickelt? Kann es sein, dass es eine Plattform gibt, auf der man ohne Vorkenntnisse und ohne Risiko 1.000 Euro pro Tag verdienen kann? Warum sollte der Bundespräsident eine solche Plattform in der ZIB 1 präsentieren?

  • Lassen Sie sich nicht von Werbung täuschen: Wenn eine betrügerische Werbeplattform über Social Media von Prominenten beworben wird, ist das ein Alarmsignal!

  • Suchen Sie nach Erfahrungsberichten: Bevor Sie investieren, suchen Sie nach der Plattform im Internet, vielleicht gibt es bereits Warnungen oder Erfahrungsberichte.  

Info Icon

Wie erkennen Sie Deepfakes? Es wird zunehmend schwieriger, Deepfake-Videos zu erkennen, da diese immer besser werden. Achten Sie dennoch auf abgehackte Sprache, ungewöhnliche Mundbewegungen oder fehlende Dialekte. Wir empfehlen außerdem, mehrere Quellen zu vergleichen und in seriösen Medien nach weiteren Berichten dazu zu suchen.

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