Betrügerische Abmahnung im Namen von Pornhub
„Letzte Mahnung vor Klageerhebung“ lautet der Betreff einer beunruhigenden E-Mail. Die Kanzlei Frommer Legal verschickt derzeit wahllos E-Mails, in denen behauptet wird, man habe urheberrechtlich geschützte Inhalte von Pornhub.com gestreamt. Sie werden aufgefordert, € 278,27 auf ein deutsches Konto zu überweisen. Ignorieren Sie diese Mail, es handelt sich um Betrug.
Was steht in der Mahnung?
Kriminelle geben sich als „Frommer Legal“ – eine existierende Anwaltskanzlei in München aus. Die Rechtsanwältin Dr. Antje Schmelzer gibt vor, die Firma Magmafilm GmbH zu vertreten. Sie werden angeklagt, Pornhub.com genutzt und urheberrechtlich geschützte Inhalte gestreamt zu haben. Daher werden Sie zur Zahlung von € 278,27 aufgefordert. In diesem Betrag sind bereits Mahngebühren enthalten
Guten Tag (Vor- und Nachname),
wir zeigen Ihnen an, dass wir die Magmafilm GmbH., Münchener Str. 63, 45145 Essen, anwaltlich vertreten.
Sie haben am 17.04.2024 das Onlineangebot von Pornhub.com in Anspruch genommen und dort urheberrechtlich geschützte Inhalte auf Ihrem Computer gestreamt.IP: 107.58.185.xxx
E-Mail-Adresse: Ihre E-Mail-Adresse
Trotz Fälligkeit haben Sie leider bislang die geschuldete Vergütung in Höhe von EUR 120,60 zzgl. Mahngebühr, Bankspesen i.H.v. EUR 88,27 nicht bezahlt.
Wir bitten Sie daher, diesen Betrag sowie die bei uns angefallenen gesetzlichen Anwaltsgebühren in Höhe von EUR 59,40, insgesamt also 268,27 EUR bis zum 24.08.2024 zu überweisen.
Nach Zahlungseingang werden wir die Angelegenheit abschließen und die Akte zur Ablage bringen.
Hier zusammengefasst alle für die Bezahlung relevanten Daten:
Kontoinhaber: Antje Schmelzer
IBAN: DE51 5945 0010 1030 7707 78
BIC: SALADE51HOM
Betrag: 268,27 EUR
Verwendungszweck: FALL17172024
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Antje Schmelzer
Rechtsanwalt
Rechtsanwalt Dr. Antje Schmelzer | Frommer Rechtsanwalts PartG mbB | Beethovenstraße 17 | D-80336 München | USt-IdNr.: DE 288 702 270
Betrug erkennen
Auf den ersten Blick wirkt die Mahnung glaubwürdig. Sie werden persönlich angesprochen, eine IP-Adresse (angeblich Ihre) und ein konkretes Datum werden genannt. Bei genauerem Hinsehen kann das Schreiben als Betrug entlarvt werden. Achten Sie auf folgende Merkmale:
- E-Mail-Adresse: Die E-Mail wurde von einer gmx-Adresse und nicht von der offiziellen Adresse der Kanzlei verschickt.
- Fehlende Details: Der Grund für die Anschuldigung bleibt vage. Das Schreiben nennt zwar ein Datum und die Plattform, auf der die Rechtsverletzung angeblich stattgefunden hat. Details werden jedoch nicht genannt.
- Falsche Anschuldigung: Haben Sie den Dienst überhaupt genutzt? Wenn die Anschuldigungen völlig aus der Luft gegriffen sind, ist von Betrug auszugehen.
Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Anwaltskanzlei und fragen Sie nach. Nehmen Sie die Kontaktdaten nicht aus dem Schreiben, sondern suchen Sie sie im Internet. Auch eine Internetrecherche kann aufschlussreich sein, da in vielen Fällen bereits vor Betrug gewarnt wird.
Das können Sie tun
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Antworten Sie nicht und ignorieren Sie weitere E-Mails.
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Verschieben Sie die E-Mail in Ihren Spam-Ordner.
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Sie haben den Betrag überwiesen? Kontaktieren Sie Ihre Bank und versuchen Sie, die Zahlung zu stoppen.
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Erstatten Sie bei einem finanziellen Schaden Anzeige bei der Polizei.
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