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online seit 21.04.2022

Willhaben, ebay, Vinted & Co. im Fokus von Kriminellen!

Egal ob Sie etwas kaufen oder verkaufen wollen – nehmen Sie sich vor der Abzocke auf Kleinanzeigenplattformen in Acht! Wenn Sie dazu aufgefordert werden, die Transaktion mithilfe eines Kurierdienstes abzuwickeln, brechen Sie den Kontakt ab. Vertrauen Sie weder Post-Kurierdiensten noch unseriösen Paylivery-Angeboten!

Der Betrug auf Kleinanzeigenplattformen hat Saison: Die Watchlist Internet erreichen zahlreiche Meldungen zu Betrugsmaschen auf ebay, Willhaben, Vinted und anderen Plattformen. Meist läuft die Masche ähnlich ab. Der oder die angebliche Käufer:in kontaktiert Sie über die Plattform. Oft will die Person dann auf WhatsApp wechseln, oder kontaktiert Sie direkt per SMS oder Direktnachricht. Der Betrug nimmt seinen Lauf – hier haben wir die zurzeit gängigsten Betrugsmaschen für Sie aufgelistet.
 

Betrug über Willhaben

Bei dieser bekannten Betrugsmasche geben sich Kriminelle als interessierte Käufer:innen aus. Sie bekunden ihr angebliches Interesse über WhatsApp und schlagen vor den Kauf über einen „Kurierdienst“ vorzunehmen. Angeblich sei dies sehr sicher, womöglich schicken die Betrüger:innen auch einen Link, der das Verfahren erklärt: willhaben-at.shop/help.html. Doch Vorsicht! Es handelt sich um eine gefälschte Website, die Sie dazu bringen soll, selbst Geld zu überweisen, oder den Kriminellen Ihre Kreditkartendaten auszuhändigen!

Hierbei werden die Opfer von den Kriminellen stark unter Druck gesetzt Ihre Daten preiszugeben. Zudem tätigen die Kriminellen angeblich eine Überweisung in Höhe des Kaufpreises Ihres Produktes und bitten Sie, diese freizugeben. Fallen Sie nicht auf diese Masche hinein – Überweisungen von anderen Parteien können nur diese selbst freigeben! In Wirklichkeit werden Sie getäuscht und geben selbst eine  Zahlung frei. Sie überweisen somit den Kriminellen Geld.
 

Betrug über ebay

Der Betrug über ebay läuft nach der Beschreibung eines Lesers wie folgt ab: Die angeblichen Käufer:innen melden sich direkt per WhatsApp. Die Opfer sollen dann eine ebay.pay-Seite aufrufen (ebay.pay|06.online). Hierbei handelt es sich um eine gefälschte Seite, ebay bietet diesen Dienst nicht an! Die Opfer werden aufgefordert ihre Kreditkartendaten anzugeben. Danach wird angeblich ein „Testbetrag“ abgebucht, der in Folge zusammen mit dem Geld des Käufers wieder zurücküberwiesen wird.

Vertrauen Sie diesen dubiosen Forderungen nicht! Statt Geld zurückzubekommen, wird den Opfern laufend Geld abgebucht. Haben Sie Ihre Daten angegeben, bleibt nur die Karte sperren zu lassen und rasch Ihre Bank oder Ihr Kreditkarteninstitut zu kontaktieren.
 

Betrug mit falschen Post-Kurierdiensten

Die betrügerische Website die mit unterschiedlichen Adressen wie post-at.xyz/help.html, post-service.online/html.help oder post.at-service.uno/help.html auftaucht, sieht der echten Post-Seite (www.post.at ) zum Verwechseln ähnlich. Allerdings bietet die österreichische Post keinen Kurierdienst an – solche Vorschläge von Käufer:innen auf Kleinanzeigeplattformen sind Betrug!

Bei dieser Masche geben sich Kriminelle als Käufer:innen aus und schicken den Opfern einen Link, um angeblich Geld für das verkaufte Produkt zu empfangen. Die Kriminellen locken die Verkäufer:innen auf die gefälschte Post-Seite und verlangen, dass sie ihre Kreditkartendaten und weitere persönliche Informationen angeben, um das Geld zu empfangen. Danach werden die Opfer weitergeleitet und aufgefordert, die Signatur in ihrer Bank-App freizugeben, um das Geld zu erhalten. Was die Opfer nicht wissen – sie geben damit eine Überweisung an die Kriminellen frei! Statt Geld zu erhalten, überweisen die Opfer also Geld an die Betrüger:innen.  
 

So erkennen Sie unseriöse Angebote

Die Betrugsmaschen laufen über unterschiedliche Plattformen ab und die Kriminellen handeln unter verschiedenen Decknamen. Doch an diesen Punkten erkennen Sie betrügerische Angebote auf Kleinanzeigenplattformen:

  • Betrügerische Käufer:innen kommunizieren nicht über die Plattform. Verkaufsgespräche finden meist auf WhatsApp, per SMS oder telefonisch statt.
  • Käufer:innen wirken auf den ersten Blick unkompliziert, meist wird der Preis ohne Verhandeln akzeptiert.
  • Die Käufer:innen befinden sich angeblich im Ausland und können die Ware nicht selbst abholen.
  • Die Käufer:innen organisieren den Versand und die Bezahlung des Produktes über unseriöse Dienste. Diese existieren entweder gar nicht, oder es handelt sich um gut nachgebaute Fake-Seiten. Meist geben diese vor Botendienste von DHL, die Post, eine internationale Spedition oder Vermittlungs- und Zahlungsdienstleister zu sein.
     

Nehmen Sie sich besonders in Acht vor diesen betrügerischen Internetadressen:

post-at.xyz/help.html
post.at-service.uno/help.html
post-service.online/html.help
ebay.pay|06.online
willhaben-at.shop
willhaben-at.123456.space

Sie sind in die Falle getappt? Das ist zu tun

Sie haben noch nichts bezahlt und keine Kreditkartendaten eingegeben?

Brechen Sie den Kontakt mit den Kriminellen ab. Rechnen Sie damit, dass die Kriminellen sehr hartnäckig sein werden. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Blockieren Sie am besten die Telefonnummer der Betrüger:innen. Melden Sie die Person bei der Kleinanzeigenplattform.

Gehen Sie sicher, dass Sie auch in den folgenden Tagen keine unautorisierten Zahlungen freigeben! Womöglich versuchen die Kriminellen noch einige Zeit an Ihr Geld zu kommen.

Sie haben Kreditkartendaten bekanntgegeben und Zahlungen freigegeben?

Kontaktieren Sie Ihr Kreditkarteninstitut. Fragen Sie nach, ob die Zahlung gestoppt oder zurückgeholt werden kann. Klären Sie, ob es sinnvoll ist, die Karte sperren zu lassen. Gehen Sie sicher, dass keine weiteren Abbuchungen durchgeführt werden, kontrollieren Sie in den nächsten Wochen Ihre Zahlungsausgänge.

Erstatten Sie auch eine kostenlose Strafanzeige bei der Polizei. Hier erklären wir, was Sie dabei beachten sollten.

Beratung & Hilfe

Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite Beratung & Hilfe für Sie aufgelistet haben.

(Die Watchlist Internet bedankt sich bei den Leser:innen für die zahlreichen Meldungen zum Thema Kleinanzeigenbetrug.)

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